Es ist der Forschung noch nicht gelungen, die Frage nach den Ursachen von Kehlkopfkrebs abschließend zu klären. Man hat aber bereits bestimmte Risikofaktoren identifiziert. Zu den wesentlichen Risikofaktoren, die die Entstehung von Kehlkopfkrebs begünstigen können, zählen das Einatmen von giftigen Stoffen, vor allem Tabakrauch, aber auch der Konsum von Alkohol.
Das Risiko für Kehlkopfkrebs hängt nicht nur mit dem Rauchen an sich zusammen, sondern auch mit der Frage, wie lange man schon raucht und wie intensiv. Alkohol als Ursache für Kehlkopfkrebs ist nicht abschließend erwiesen, gilt aber als sehr wahrscheinlich, vor allem in Kombination mit dem Rauchen. Diese Kombination löst in erster Linie supraglottische Karzinome aus. Man geht davon aus, dass Alkohol die Wirkung von karzinogenen (also krebsauslösenden) Stoffen verstärkt. Auch die Ausbreitung von Krebs kann durch Alkohol unter Umständen schneller geschehen. Beim Stimmlippenkrebs spielt speziell der Risikofaktor Rauchen eine große Rolle.
Wer 20 Jahre lang 20 Zigaretten am Tag geraucht hat, hat ein signifikant höheres Risiko für Kehlkopfkrebs. Aber auch nach einer solchen Zeitspanne ist das Aufhören mit dem Rauchen sinnvoll und kann das Risiko für Kehlkopfkrebs senken. Nach etwa zehn Jahren ohne Tabak ist das Risiko wieder bei dem eines Nichtrauchers angelangt. Beim Alkohol steigt das Risiko besonders bei einem Konsum von etwa einer Flasche Wein oder 1,5 Liter Bier täglich.
Bestimmte Viren, z. B. die sogenannten humanen Papillomaviren (HPV) können ebenfalls Kehlkopfkrebs begünstigen. Dies gilt besonders für den Hochrisiko-Typ HPV 16. Man kann, wenn man den Tumor untersucht, feststellen, ob dieser HPV-positiv ist oder nicht. Diese Karzinome zeigen spezielle biologische und klinische Charakteristika. Betroffenen mit HPV-positivem Kehlkopfkrebs wird in der Regel eine bessere Prognose zugeschrieben. Die genaue Bedeutung des Virus für die Entstehung von Kehlkopfkrebs liegt aber teilweise noch im Dunkeln. Auch eine chronische Entzündung an der Schleimhaut des Kehlkopfes kann zu Kehlkopfkrebs führen.
Wenn man privat oder am Arbeitsplatz mit bestimmten schädlichen Stoffen zu tun hat, kann dies das Risiko für die Entstehung von Kehlkopfkrebs steigern. Zu diesen schädlichen Substanzen gehören u. a.:
Es gibt aber schon seit einiger Zeit gesetzliche Maßnahmen, die davor schützen sollen, mit diesen Stoffen in Kontakt zu kommen und das Risiko in vielerlei Hinsicht reduziert haben. Wer durch Asbest im Beruf an Kehlkopfkrebs erkrankt, kann sich dies als Berufskrankheit anerkennen lassen.
Fedor Singer